Kaczawskie Singletrails – Teil 1: Okole
Im Bober-Katzbach-Gebirge, einem Teil der Westsudeten nördlich des Riesengebirges, wurden im vergangenen Jahr 55 Kilometer an Singletrails angelegt. Die insgesamt zehn Trails sind nicht miteinander verknüpft, sondern über fünf verschiedene Spots verteilt (Übersichtskarte bei Google Maps). Nachdem uns die Olbrzymy Trails im Riesengebirge ziemlich begeistert hatten, lag es sprichwörtlich nahe, die „Kaczawskie Single Tracki“ auszuprobieren. Genauer gesagt steuerten wir zwei Spots mit den vermeintlich schwierigsten, rot markierten Strecken an: Den Berg Okole bei Lubiechów und den Dłużek bei Wojcieszów, beide rund 30 Minuten nördlich von Jelenia Góra. Offizieller Eröffnungstermin der Trails ist im Mai 2019.
Die Nacht verbrachten wir am Parkplatz am Fuß des 714 Meter hohen Okole. Am nächsten Morgen gesellten sich auf dem Parkplatz tatsächlich eine Handvoll Autos mit Wanderern und Radlern hinzu. Am Okole wurden ein Uphill und zwei Downhills (Kaczawskie Single Tracki Nr. 8 und Nr. 9) sowie ein Gipfel-Aussichtsturm angelegt. Die Beschilderung der Trails ist einwandfrei.
Anstrengender Uphill
Der Uphill-Trail begrüßte uns in voller Verkennung der Fahrgeschwindigkeit auf einem Anstieg mit einem kleinen Kicker. Nach und nach verfestigte sich der Eindruck, dass einfach eine Baufirma ohne Ahnung vom Mountainbiken mit dem Trailbau beauftragt wurde. Die Serpentinen gen Gipfel waren immer einen Tick zu spitz und die Steigung nach den Kurven zu steil, sodass der Uphill wenig Spaß bereitete. Nach der nebligen Nacht war der Sand feucht, aber trotzdem nicht sehr griffig.
Oben auf dem Gipfel wurde ein Aussichtsturm errichtet – eine nette Gelegenheit für ein Päuschen vor der Abfahrt.
Pumptrack-Gefühle auf der Abfahrt
Unterhalb des Gipfels zweigt die Trailvariante „Okole Zjazd“ ab. Für den Trail wurden weite, glatte Anliegerkurven aus weichem Sand in den Hang gebaut. Der Weg war noch ziemlich neu – im untersten Abschnitt noch nicht einmal fertig – und sah entsprechend künstlich aus. Fast wie ein langer Pumptrack nach unten. Auf Dauer werden sich die Anlieger aus Sand sicherlich abtragen und zu einem ziemlich rauen Trail führen.
Der Okole Zjazd trifft wieder auf den Uphill, den wir nun ein zweites Mal in Angriff nahmen. Der eigentliche Okole-Trail verläuft vom Aussichtsturm am Hang entlang nach unten und besteht ebenfalls aus weiten Anliegerkurven, einigen Tables, Schwunghügeln, die zum doublen verleiten, sowie zwei kürzeren Gegenanstiegen. Um wirklich die Sprunggelegenheiten nutzen zu können, müsste man vermutlich unverfrorener durch den weichen Sand driften als wir das getan haben. Die eigentliche Okole-Abfahrt bereite mehr Spaß als die Zjazd-Variante, ließ aber an mancher zu enger Kurve an Flow missen.
Tagesfüllend sind sie beiden Trails nicht, deshalb fuhren wir im Anschluss weiter zum Dłużek. Was uns dort erwartete? Ein zäher Anstieg und eine abwechslungsreiche Abfahrt…
Streckenprofil und GPX-Download
Gesamtabstieg: -558 m
Offizieller GPX-Download: Okole | Okole Zjazd