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Finale Ligure

Mit der Freundin nach Finale Ligure?!

… aus Sicht der Freundin.

In diversen MTB-Foren wird diese Frage immer wieder aufgeworfen. Und ich muss gestehen: Vor unserem ersten Trip nach Finale Ligure habe ich genau diese Threads gelesen, um eine Antwort auf meine eigentliche Frage zu finden: Kann ich mit meinem fahrtechnischen Können Spaß haben auf diesen Trails? Und eben nicht: Kann man dort unten shoppen (vermutlich), sich den ganzen Tag am Strand räkeln (vermutlich) und in einer schattigen Altstadt Kaffee trinken (vermutlich)? Denn darum dreht sich dann ein Großteil der Threads. Komisches Frauenbild und komische Freundinnen.

Aber zurück zur eigentlichen Frage: Ja, ich hatte Spaß auf diesen Trails. Und das, obwohl mein fahrtechnisches Können und mein Mut für zahlreiche Trails dort unten nicht ausreichen. Aber Finale Ligure zeichnet sich durch ein wirklich exzellent ausgebautes Netz an Singletrails aus, von denen über 100 nach Schwierigkeitsgrad kodiert auf einer offiziellen MTB-Karte verzeichnet sind. Und da ist ab einem gewissen Grundlevel an Bikebeherrschung für quasi jedes Können was dabei.

Schwierigkeit der Trails

Die einfachen, grünen Trails sind oft eher Wanderwege, die in beide Richtungen befahrbar sind. Die blauen, „mittleren“ Trails sind schön flowige Singeltrails, auf denen keine bösen Überraschungen warten. Auch auf den lilalen, „schwierigen“ Trails hatte ich meistens Freude, oft aber auch ein bisschen zu viel Adrenalin und letzlich sogar schmerzlichen Kontakt mit dem felsigen Gelände. Von den schwarzen, „sehr schwierigen“ Trails haben wir uns fern gehalten.

Auf der offiziellen Karte ist eine Singletrail-Skala angegeben, nach welcher die einfachen Trails S0 sein sollen und die schwierigsten S4. Soweit ich die Skala verstanden habe, kann man da tendenziell jeweils eine Stufe abziehen. Demnach sind die blauen Trails eher S1 bis S2 (“ Hindernisse können überrollt werden“), die lilanen vielleicht S2 bis S3 (“ Hindernisse müssen durch Gewichtsverlagerung überwunden werden“). Insgesamt wird man auf den Trails ziemlich schnell. Außerdem ist es oft felsig und steil, dafür ist der Untergrund meistens griffig. Und vor allem sind die Trails wirklich in einem sehr gepflegten Zustand.

Hohes Verkehrsaufkommen

Ein bisschen stressig ist das hohe „Verkehrsaufkommen“ auf den Trails. Während wir uns ein- oder zweimal am Tag zu einem der Trailheads „Din“ oder „Nato Base“ haben shutteln lassen und Zwischenetappen selbst getreten haben, buchen die meisten Leute organisierte Tagestouren mit Guide und Ganztages-Shuttle. Solche Gruppen von fünf bis acht Fahrern in oft voller Protektorenaustattung und mit viel Federweg donnern in einem Affentempo dicht hintereinander die Trails runter. Ich hingegen musste bei meinem Mut und meiner Trailerfahrung mich bei so mancher Schlüsselstelle erst rantasten und mir Mut zureden (lassen). Ehrlichgesagt habe ich das ein oder andere Mal auch geschoben oder getragen. Jedenfalls kann da eine von oben nahende Gruppe ganz schön stressen, man will ja auch schnell genug Platz machen. Negatives Feedback gab es aber nie.

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